Blohm + VOSS NAVAL (Steinwerder)
Profit durch Krieg und teure Aufrüstung
Blohm + Voss konstruiert und baut seit über 100 Jahren Kriegsschiffe
Erstellt am 31.10.2012, zuletzt geändert am 12.12.2013 | hamburg militaria
Schon die Flotte Kaiser Wilhelms II. wurde hier gebaut. In der Nazizeit koordinierte Firmeninhaber Rudolf Blohm zeitweise sogar den gesamten Kriegsflottenbau des Deutschen Reichs, während sein Bruder Walther in Finkenwerder eine Flugzeugwerft baute, in der ab 1937 für die Luftwaffe produziert wurde. Tausende Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge mussten bei Blohm + Voss für den Krieg schuften, unzählige bis in den Tod.
Bis heute erinnert keine Gedenkstätte an sie. Eine in den 50er Jahren von Betriebsräten angebrachte Gedenktafel wurde entfernt, während die Firmeneigentümer trotz tiefer Verstrickung in das NS-Regime ihr Unternehmen wieder profitabel machten.
Seit den 1970er Jahren hat die Hamburger Werft 64 Kriegsschiffe für die Bundesmarine sowie für Israel, Nigeria, Argentinien, Portugal, Griechenland, Türkei, Südafrika, Malaysia, Australien und Neuseeland entwicket und zum Teil auch gebaut. Beim Export verkauft Blohm + Voss oft lediglich Baupläne und Know How ins Ausland, wo die Schiffe dann gebaut werden. Weil die Auftraggeber deshalb niedrigere Preise zahlen und Arbeitsplätze in eigenen Rüstungswerften halten können, sind Kriegsschiffmodelle von Blohm + Voss international besonders begehrt. Die gesamte wehrtechnische Entwicklung und Produktion ist heute im Unternehmensbereich Naval konzentriert, der zur Zeit vier neue Fregatten F125 für die Bundesmarine baut – Auftragsvolumen über zwei Mrd. Euro.
Das Gesamtunternehmen Blohm + Voss gehört seit 2002 zum ThyssenKrupp-Konzern und ist Hauptsitz von ThyssenKrupp Marine Systems. Von hier aus wird auch der U-Boot-Bau bei der Kieler HDW (Howaldtswerke Deutsche Werft) gelenkt, die seit 1960 die U-Boot-Flotte der Bundesmarine aufgebaut hat und weltweit führend im Bau von nicht-nuklearen U-Booten ist. HDW-U-Boote wurden bisher an 16 Länder exportiert, allein 61 U-Boote der Bauklasse 209 bisher verkauft. Die neuartigen Brennstoffzellen-U-Boote der Klassen 212A und 214 können wochenlang unter Wasser fahren und gelten aufgrund ihrer Geräuschlosigkeit als ideal für verdeckte Operationen. Das im November 2011 von HDW an die Bundesmarine gelieferte U35 wurde für den weltweiten Einsatz „tropikalisiert“. 1
1 - Andreas Meyhoff: Blohm & Voss im “Dritten Reich”. Eine Hamburger Großwerft zwischen Geschäft und Politik. Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte, Band 38, Hamburg 2001
- http://de.wikipedia.org/wiki/Blohm_%2B_Voss
- http://www.thyssenkruppmarinesystems.com/index.php?level=2&CatID=6.322&inhalt_id=6&press=434&do=showPressDetail
- http://www.thyssenkrupp-marinesystems.com/index.php?level=2&CatID=3.431&inhalt_id=383&detail=8
- http://www.thyssenkrupp-marinesystems.com/index.php?level=2&CatID=3.283&inhalt_id=257&detail=30
- http://www.thyssenkrupp-marinesystems.com/index.php?level=3&CatID=3.283.611&inhalt_id=557,
- http://www.blohmvoss-naval.com/en/press-releases/do/detail/id/1.html
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Zuletzt bearbeitet: | 12.12.2013 | Weitere Informationen | http://www.old.jan-van-aken.de/files/r__stungsindex_20111207.pdf |
Quelle | Mit freundlicher Genehmigung und leicht redigiert aus der Broschüre: Jan van Aken: "Made in Hamburg – tödlich weltweit. Rüstungsindustrie in Hamburg", Hamburg, Vorabfassung vom 7.12.2011 |
Global Link (Geografischer Bezug): | Israel; Nigeria; Argentinien; Portugal; Griechenland; Türkei; Südafrika; Malaysia; Australien; Neuseeland (Global Links Karte zeigen) |
Adresse: | Blohm + VOSS NAVAL , Hermann-Blohm-Straße 3, Steinwerder, 20457 Hamburg |
Koordinaten (Lat/Lon) | 53.53934/9.965449 |
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