Hapag-Lloyd Aktiengesellschaft (Hamburg-Altstadt)
Nicht ohne mein Uran
Gespräch zwischen der Umweltorganisation ROBIN WOOD und Hapag-Lloyd
Erstellt am 24.03.2015, zuletzt geändert am 09.04.2015 | hamburg energie
Das Gespräch zwischen ROBIN WOOD und Hapag-Lloyd kam zustande, nachdem Aktive von ROBIN WOOD und Anti-Atom-Initiativen am 7. Februar 2015 in zehn Städten gegen Atomtransporte durch Hapag-Lloyd demonstriert hatten. An dem Gespräch nahm eine fünfköpfige Riege von Hapag-Lloyd-Manager_innen teil: Sustainability Manager, Senior Director Dangerous Goods, Manager Sensitive Cargo, Senior Director und Director Corporate Communications. Das Ergebnis: Hapag-Lloyd hält zum jetzigen Zeitpunkt an Atomtransporten fest. Allerdings sieht die Reederei das Gespräch als „einen Anfang“. „Hapag-Lloyd nimmt die Kritik ernst und setzt auf weitere Gespräche“, heißt es in einer gemeinsamen Gesprächsnotiz.
Der Vorstands-Vorsitzende Rolf Habben Jansen wird über das Gespräch informiert. Er schickte ROBIN WOOD zudem eine schriftliche Stellungnahme, die in Kopie auch an die beiden wichtigen Anteilseigner – den Ersten Bürgermeister Olaf Scholz für die Stadt Hamburg und Horst Baier für die TUI AG – ging.
In dem Schreiben betont Habben Jansen, der Transport radioaktiver Stoffe werde von Hapag-Lloyd immer unter Geltung internationaler und deutscher Regelwerke, Zulassungen und Genehmigungen „sicher und zuverlässig“ abgewickelt. „Seit der Einführung der einschlägigen internationalen Regelwerke hat es bei Hapag-Lloyd keinen einzigen Transportunfall mit relevanter Freisetzung von Radioaktivität gegeben. Das gilt (…) auch für den Transport von Natururan und von unbestrahlten und bestrahlten Kernbrennstoffen“, schreibt Habben Jansen.
ROBIN WOOD hält dagegen, dass der Transport radioaktiver Gefahrgüter immer Risiken für Umwelt und Bevölkerung birgt, während den Nutzen der Transporte die Atomindustrie hat. Aus Sicht der Umweltorganisation ist es unverantwortlich, durch den Transport von Brennstoff für Atomkraftwerke deren Weiterbetrieb zu ermöglichen. Der Atomausstieg ist gesellschaftlicher Konsens und muss auch den Stopp von Atomtransporten umfassen. Hier steht eine Reederei, die zu rund 23 Prozent in öffentlicher Hand ist, besonders in der Pflicht.
Eine nicht-öffentliche Blacklist
Bei dem Gespräch mit Hapag-Lloyd erfuhr ROBIN WOOD, dass es bei der weltweit viertgrößten Linien-Reederei eine nicht-öffentliche „blacklist“ von Gütern gibt, die aus ethischen Gründen nicht transportiert werden. Radioaktive Stoffe wie Uranhexafluorid (UF6) stehen bislang nicht auf der Liste.
Hapag-Lloyd-Schiffe bringen UF6 im Linienbetrieb von Kanada nach Deutschland. Es wird für die Herstellung von Brennelementen für Atomkraftwerke verwendet. Gerät UF6 in Verbindung mit Luftfeuchtigkeit, entsteht giftige und ätzende Flusssäure – mit tödlichen Folgen für die Menschen in der Umgebung.
Andere Reedereien haben auf öffentlichen Druck bereits reagiert: Zu Jahresbeginn stoppte Stena Line den Transport von Uranhexafluorid auf den Passagierfähren zwischen Rostock und Trelleborg.
ROBIN WOOD unterstützt zusammen mit Anti-Atom-Initiativen die Kampagne „Atomtransporte durch Hamburg stoppen!“. Ziel der Kampagne ist eine Sperrung des Hamburger Hafens für alle Atomtransporte und die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.
Weitere Informationen
Schreiben von Rolf Habben Jansen, Vorstandsvorsitzender von Hapag-Lloyd, an ROBIN WOOD vom 17.2.2015
Notiz zum Gespräch vom 26.2.2015 zwischen ROBIN WOOD und Hapag-Lloyd
ROBIN WOOD-PM zum Aktionstag am 7.2.15 gegen Atomtransporte durch Hapapg-Lloyd
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Autor_in | Robin Wood |
Zuletzt bearbeitet: | 09.04.2015 | Weitere Informationen | http://www.robinwood.de/ |
Global Link (Geografischer Bezug): | Kanada (Global Links Karte zeigen) |
Adresse: | Hapag-Lloyd Aktiengesellschaft, Ballindamm 25, Hamburg-Altstadt, 20095 Hamburg |
Koordinaten (Lat/Lon) | 53.55343/9.997890 |
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