Cap Anamur-Gedenkstein (Neustadt)

Die Ankunft der vietnamesischen Boat People

Konjunkturen und Anomalien einer exzeptionellen Flüchtlings- und Integrationspolitik

Erstellt am 16.04.2014, zuletzt geändert am 10.01.2021 | hamburg multidimensional

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A.Schwarzer

Der Kultur- und Politikwissenschaftler Kien Nghi Ha beleuchtet die Facetten eines außergewöhnlichen Diskurses, der Ende der 1970er Jahre die Aufnahme vietnamesischer Bootsflüchtlinge politisch vorbereitete und begleitete. Mit einem Denkmal an den Hamburger Landungsbrücken bedanken sich ehemalige Boat People für die Aufnahme zahlreicher vietnamesischer Flüchtlinge Ende der 1970er Jahre. Hamburg war nicht nur Heimathafen der Schiffe, die z.T. mit der Hilfsorganisation „Cap Anamur“ im Südchinesischen Meer Leben retteten – eine Vorgehensweise, die heutzutage im Mittelmeer im Übrigen hart bestraft wird. Die Hansestadt spielte im Verbund mit der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ auch eine gewichtige Rolle, die Spenden- und Aufnahmebereitschaft der Hamburger_innen zu aktivieren.

Das bronzene Gedenkbuch an den Landungsbrücken verweist auf die global vernetzte Geschichte Vietnams, die durch zahlreiche Kolonialkriege, weiträumige Zerstörung, extreme Verarmung und Massenexodus zu den tragischsten des 20. Jahrhunderts gehört. Für mich als wissenschaftlich und politisch denkenden Autor, der über einen anderen Weg August 1979 in West-Berlin ankam und damit selbst Teil dieser Geschichte ist, bietet diese zeithistorische Retrospektive auch die Möglichkeit, zur Selbstaneignung der eigenen Geschichte beizutragen.1 Sie ist einer asiatisch-deutschen Community gewidmet, die auf dem Weg ist, ihre eigene Verstrickung in der Weltgeschichte aufzuarbeiten und sich der rassistischen Gegenwart bewusst zu werden.

Nachdem Vietnam in den 1960ern Jahren in Ost- wie Westdeutschland sowohl im linken wie im rechten Spektrum Projektionsfläche vielfältiger ideologischer Auseinandersetzungen war, entsteht mit dem Ende des Vietnamkrieges (1975) eine neue geopolitische Situation. Der Zusammenbruch des mit dem Westen verbündeten Regimes in Südvietnam löst eine ungeheure Fluchtwelle aus. Durch ein Bündel miteinander verflochtener politischer, ökonomischer, ethnisch-kultureller und familiärer Fluchtmotive und -ursachen (u.a. politische Repressionen, anti-kommunistische Aversionen, Verelendung und Enteignung, Wunsch nach Familienzusammenführung, Verfolgung ethnisierter Minderheiten) schwillt der Exodus weiter an. Zwischen 1976 und 1986 fliehen schätzungsweise etwa 1,5 Millionen Boat People aus Vietnam.

Die Boat People lassen sich grob in drei Gruppen unterteilen, die unterschiedliche Phasen der Fluchtbewegung mit ihren verschiedenen politischen und sozio-ökonomischen Kontexten charakterisieren: Zunächst versuchen vor allem Angehörige und Anhänger_innen des südvietnamesischen Regimes sich in Sicherheit zu bringen; dann werden im Zuge der nationalistisch aufgeladenen Wiedervereinigungspolitik sogenannte ethnische Minderheiten wie Khmer‑, Hmong- und chinesischstämmige Hoa-Communities verstärkt diskriminiert und ins Exil getrieben; ab 1980 überwiegt unter den Boat People der Anteil der vietnamesischen Migrant_innen, die der grassierenden Armut und Perspektivlosigkeit zu entkommen suchen. Nach unterschiedlichen Schätzungen kommen im Zuge dieser Flucht zwischen 200.000 und 500.000 Menschen durch Havarien, Stürme, Krankheiten, Nahrungs- und Wassermangel, Piratenangriffe und anderen Gefahren um.2

Der deutsche Diskurs über die Boat People

Im damaligen linken politischen Spektrum der Bundesrepublik sind die Reaktionen zweigeteilt: Etliche kommunistische Organisationen, die ihre Politik von den Positionen Moskaus abhängig machen, sehen in den Boat People vor allem Kollaborateure des US-Imperialismus’, kapitalistische Profiteure und Unterstützer_innen eines gestürzten Regimes.3 Teilweise trifft das auch auf maoistische Kaderparteien wie den in Hamburg zu der Zeit relativ stark vertretenen Kommunistischen Bund zu, dessen Mitglieder in dieser Frage mehrheitlich Peking zugewandt sind. Mit der Verschlechterung des chinesisch-vietnamesischen Verhältnisses, das 1979 mit dem Ausbruch des kurzen, aber für beide Seiten verlustreichen Grenzkrieges und der massenhaften Flucht der chinesischstämmigen Hoa vor allem aus Südvietnam seinen Tiefpunkt findet, verschieben sich in diesem politischen Spektrum auch die Wahrnehmungen und Einschätzungen.

Demgegenüber zeigen sich viele antiautoritäre Linke wie etwa Rudi Dutschke angesichts der katastrophalen Nachrichtenlage schon sehr früh über die Möglichkeiten sozialistischer Politik in Vietnam desillusioniert. Aufgerüttelt durch schockierende Bilder in Zeitungs- und Fernsehberichten über völlig ausgemergelte, todgeweihte Flüchtende versuchen linke Menschenrechtsaktivisten wie Heinrich Böll und Rupert Neudeck, ihr humanitäres Mitgefühl durch die tatkräftige Organisation praktischer Hilfsmaßnahmen auszudrücken. In einer seltenen Koalition, die sogar führende Redakteure des ansonsten verfemten Axel-Springer-Konzerns einschließt, wird 1979 mit Unterstützung prominenter Persönlichkeiten die Organisation „Ein Schiff für Vietnam“ aus der Taufe gehoben, um ein Rettungsschiff ins Südchinesische Meer zu entsenden. Aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades benennt sich die Hilfsorganisation später nach ihrem Rettungsschiff um: Die „Cap Anamur“ rettet im Laufe des Projektes zwischen 1979 und 1986 etwas mehr als 10.000 Boat People aus dem Südchinesischen Meer und überführt sie als Kontingentflüchtlinge mit Zustimmung der Bundregierung nach Deutschland.4

Die medialen Reaktionen auf den vietnamesischen Exodus fallen eindeutig aus: Viele Medienberichte beklagen unisono in großen Aufmachern und sich wiederholenden Leitartikeln auf der ersten Seite die humanitäre Katastrophe auf hoher See, oftmals in sehr emotionalisierenden Bildern und drastischen Worten.5 Ebenso scharf wird die Politik der kommunistischen Regierung verurteilt, wodurch nicht nur eine ideologische Abrechnung mit der antiimperialistischen 68er-Bewegung und den antikolonialen Befreiungskämpfen in der Dritten Welt vorgenommen wird. Im gleichen Zuge erfährt auch der verlorengegangene Vietnamkrieg der USA als missglückter Schutz von demokratischen Werten und Menschenrechten eine positive Aufwertung.6 Dies lässt sich etwa am Beispiel der damaligen Berichterstattung der Hamburger Wochenzeitung „DIE ZEIT“ gut verfolgen.

Die ZEIT-Hilfsaktion von 1979

Eine besonders große Auswirkung hat die aufwühlende Reportage von Josef Joffe. Über mehrere Zeitungsseiten hinweg beschreibt der Journalist eindringlich das Lagerleben auf der malaiischen Insel Pulau Bidong als „Stehplatz in der Hölle – das Vietnam-Drama geht weiter“ (6. Juli 1979)7. Um die Aufnahmebereitschaft in Deutschland zu fördern, stellt der Bericht Parallelen zum Schicksal der deutschen Vertriebenen in der Nachkriegszeit her, wodurch auch eine Selbstviktimisierung erfolgt. Der spätere Mitherausgeber der ZEIT zieht hier alle journalistischen Register, die effektiv auf die Betroffenheit des Publikums zielen. Besonders fragwürdig ist der Rekurs auf die NS-Politik, wenn der Journalist das Auffanglager Pulau Bidong mit einem „Konzentrationslager“ vergleicht. Wenige Tage später knüpft ZEIT-Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff in ihrem Leitartikel vom 27. Juli 1979 an diese Gedankengänge an: Mit kolonial-nostalgischen Begriffen setzt sie das „Flüchtlingsdrama in Indochina“ mit ihren eigenen Erinnerungen als Vertriebene in Beziehung, die beide als „Völkerwanderung des zwanzigsten Jahrhunderts“ charakterisiert werden. Die Wahl der journalistischen Begrifflichkeiten ist bei Gräfin Dönhoff nicht weniger fragwürdig, wenn sie Bestechungen an kommunistische Polizeibeamte als „Reichsfluchtsteuer“ tituliert oder ohne kritischen Kommentar einen ungenannten thailändischen General mit der Bemerkung zitiert: „Die Vietnamesen machen mit ihren Minderheiten, was die Nazis mit den Juden machten. Nur benutzen sie statt Gasöfen das Meer – das ist billiger“.8 Die politische Instrumentalisierung der NS-Geschichte wird in der ZEIT auch durch Schlagzeilen wie „Barbarei in Vietnam“ verstärkt, die unwillkürlich auf die „barbarische NS-Politik“ in Deutschland anspielen.

Angesichts der konstatierten humanitären Katastrophe ist für die ZEIT-Redaktion die Situation klar, und Gräfin Dönhoff verkündet den Entschluss der Zeitung, sich als politischer Akteur zu betätigen: „Wir müssen helfen“. Die Zeitung bietet von sich aus an, einen Teil der Kosten für Sprachunterricht und Betreuung der Geflüchteten zu übernehmen. Mit Unterstützung des Hamburger Senats und in Kooperation mit dem deutschen Roten Kreuz wird nach lediglich 24-stündiger Konsultation die Entscheidung getroffen, 250 Boat People in Hamburg aufzunehmen. Der Spendenaufruf der ZEIT findet wie andere Charity-Aktionen zu diesem Thema eine starke Resonanz bei der Bevölkerung. Bereits nach einer Woche sind 626.500 DM auf das Konto der ZEIT eingegangen. Darunter ragt die Einzelspende des Hamburger Industriellen Kurt Körber heraus, der eine halbe Million zur Verfügung stellt. Neben Geld gehen bei der Redaktion eine Reihe weitere Angebote für Arbeits- und Ausbildungsplätze, Adoptionen, Sprach- und Musikunterricht, Patenschaften und Wohnunterkünfte ein. Am 3. August 1979 meldet die ZEIT, dass drei Rot-Kreuz-Mitarbeiter in ihrem Auftrag auf der Flüchtlingsinsel Pulau Bidong sind, um Boat People nach den Kriterien der „dringendsten Not“ und des „Familienzusammenhalts“ für die Weiterreise nach Hamburg auszuwählen: „Die zuständigen Hamburger Behörden und das Auswärtige Amt in Bonn, das Innenministerium, der Hamburger Senat und die Deutsche Botschaft in Kuala Lumpur bereiten unterdessen die unbürokratische Aufnahme in Hamburg für Mitte August vor. Die Menschen werden unter ärztlicher Begleitung in je einer Maschine der Luftwaffe und der Lufthansa fliegen; in beiden Fällen wurden Sonderpreise gewährt“.9 Am 17. August 1979 fliegen die ersten 90 der insgesamt 274 der im Rahmen dieser Aktion Aufgenommenen nach Hamburg. Die zur Verfügung gestellte Aufnahmekapazität wird sogar kurzfristig aufgestockt, um Familien nicht auseinander zu reißen.10

Exzeptionelle Flüchtlings- und Integrationspolitik

So ungewöhnlich die Umstände auch sind, die zum Auslaufen der „Cap Anamur“ und zur ZEIT-Aktion führen, werden diese noch durch die politischen Reaktionen in der BRD übertroffen. Während die zumeist linken Opfer der neoliberalen Diktaturen in Lateinamerika in dieser Zeit nur auf eine sehr eingeschränkte Aufnahmebereitschaft und Sympathie stoßen, fällt die große Anteilnahme und Unterstützung für die Boat People in Westdeutschland geradezu leidenschaftlich aus. Welche besonderen Elemente diese exzeptionelle Flüchtlingspolitik in Zeiten des Kalten Krieges ausprägt, wird ebenfalls an der äußerst unbürokratischen Aufnahmeaktion von 2.500 Geflüchteten deutlich, die kurz vor Weihnachten 1978 als erste vietnamesische Boat People in die BRD eingeflogen werden. Ihre Ankunft im niedersächsischen Übergangslager Friedland wird in arbeitsteiliger Kooperation zwischen Politik und Publizistik als mediales Großereignis für die deutsche Bevölkerung in Szene gesetzt. Einige Wochen zuvor hat Niedersachsens konservativer Ministerpräsident Ernst Albrecht einen Fernsehbericht über die humanitäre Not auf dem überfüllten Flüchtlingsschiff „Hai Hong“ gesehen und ergreift daraufhin eine politische Initiative zur Aufnahme von Boat People. Das politische Wohlwollen und die weitverbreitete Hilfsbereitschaft gegenüber den Boat People ist ein wiederkehrendes Element ihrer Migrationsgeschichte. Selbst scheinbar unüberwindbare Hindernisse werden aus dem Weg geräumt: So wird die gesetzliche Grundlage erst nach der Aufnahme nachträglich nachgeliefert – ein bürokratischer Vorgang, der für sämtliche anderen Flüchtlinge undenkbar ist.

Obwohl anfänglich in allen Bundestagsparteien auch Warnungen vor „kulturfremden“ Boat People geäußert werden, setzt sich sehr schnell eine Stimmung durch, die sich in diesem Fall für die Aufnahme eines von vornherein festgelegten Kontingents im Rahmen einer humanitären Hilfsaktion ausspricht. Durch das 1980 eingeführte Kontingentflüchtlingsgesetz reisen bis Mitte der 1980er Jahre etwa 40.000 Boat People in die BRD ein. Dieser Sonderstatus verschafft den Boat People von Anfang an vielfältige Privilegien, die andere Asylbewerber_innen und anerkannte politische Flüchtlinge normalerweise nicht genießen. So werden sie bereits bei der Einreise als asylberechtigt anerkannt und haben nicht nur erleichterte Möglichkeiten zur Familienzusammenführung, sondern auch legalen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. Die Integration in die Gesellschaft wird zusätzlich über Sprachkurse, berufliche Qualifizierungsmaßnahmen, raschen Umzug in eine eigene Wohnung und viele unbürokratische Hilfsangebote aktiv gefördert.11

Vor diesem historischen Hintergrund also hat eine Initiative ehemaliger Boat People unlängst den „Gedenkstein der Dankbarkeit gegenüber dem deutschen Volk und den deutschen Regierungen“ errichtet (Bundesinnenministerium).12 Am 12. September 2009 wird anlässlich des 30jährigen Jubiläums der Hilfsaktion im Beisein der Bundesinnenministers Wolfgang Schäuble das Denkmal an den Hamburger Landungsbrücken enthüllt. Obwohl die Boat People-Community heutzutage gerne als mustergültiges Beispiel der gelungenen Integration präsentiert wird,13 ist eine solche Darstellung nur möglich, wenn nicht nur rassistische Morde – wie jene an den jungen Boat People Ngoc Nguyen und Do Anh Lan in Hamburg-Billbrook 14 – oder das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen (1992),15 sondern auch die Begleitumstände dieser exzeptionellen Flüchtlings- und Integrationspolitik ausgeblendet werden. Die Geschichte der Boat People in der BRD verweist vielmehr auf eine ungewöhnliche Anomalie in der restriktiven deutschen Flüchtlings- und Ausländerpolitik. Das wird besonders im medialen und politischen Umgang mit späteren Rettungsaktionen der „Cap Anamur“ unter Leitung des Journalisten Elias Bierdel deutlich.

Als nämlich das Schiff der Hilfsorganisation 2004 afrikanische Bootsflüchtende im Mittelmeer aus der Seenot rettet, bleibt die Unterstützung aus und die humanitäre Solidarität wird vielfach verweigert. Politik und Medien reagieren unerbittlich: Nach kurzer Zeit werden alle afrikanischen Boat People abgeschoben und Bierdel muss aufgrund der harschen Kritik als Vorsitzender der Hilfsorganisation zurücktreten. In Folge der Kriminalisierung dieser humanitären Rettungsaktion wird das Schiff von den italienischen Strafverfolgungsbehörden konfisziert und die Schiffsbesatzung mit materiellen wie strafrechtlichen Sanktionen bedroht. Zwar werden alle Angeklagten nach einem jahrelangen Prozess 2009 freigesprochen,16 aber die Idee, Boat People aus dem globalen Süden vor der Küste Europas zu retten, ist im Zuge dieser Abschreckungspolitik zunächst aus dem öffentlichen Bewusstsein verbannt. Ob die wiederkehrenden Katastrophen vor Lampedusa und anderswo ein Umdenken bei den politisch Verantwortlichen in der Europäischen Union und in Hamburg bewirken, ist gegenwärtig mehr als ungewiss. Klar ist nur, dass die postkoloniale Geschichte und Kämpfe der Boat People weitergeht.

Autor

Kien Nghi Ha, promovierter Kultur- und Politikwissenschaftler, ist Fellow des Instituts für post­koloniale und transkulturelle Studien der Universität Bremen und Vorstandsmitglied des asiatisch-deutschen Kulturnetzwerks korientation e.V. Er hat an der New York University sowie an den Universitäten in Heidelberg und Tübingen zu postkolonialer Kritik, Migration und Asian Diasporic Studies geforscht und gelehrt. Als Kurator hat er u.a. im Haus der Kulturen der Welt (Berlin) und im Hebbel am Ufer-Theater (Berlin) verschiedene Projekte über asiatische Diaspora realisiert. Seine Monografie Unrein und vermischt. Post­koloniale Grenzgänge durch die Kulturgeschichte der Hybridität und der kolonialen „Rassen­bastarde“ (transcript 2010) wurde mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien 2011 ausgezeichnet. Frühjahr 2014 gab er das Online-Dossier „Asian Germany – Asiatische Diaspora in Deutschland“ für die Heinrich Böll Stiftung heraus. Weitere Bücher: Ethnizität und Migration Reloaded (Westfälisches Dampfboot 1999/WVB 2004); Vietnam Revisited (WVB 2005), Asiatische Deutsche. Vietnamesische Diaspora and Beyond (Assoziation A 2012, Hg.) und re/visionen. Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland (Unrast 2007, Co-Hg.).

Fußnoten

1 Vgl. Kien Nghi Ha: Boat People: Vom postkolonialen Überleben zur hybriden Metamorphose. In: Elisabeth Fiedler/Michael Petrowitsch (Hg.): Borderline. Weitra: Bibliothek der Provinz, 2013, S. 72-89, und Kien Nghi Ha: RASSISMUS SUCKS – Eine Einleitung. In: Kien Nghi Ha (Hg.): Asiatische Deutsche. Vietnamesische Diaspora and Beyond. Berlin-Hamburg: Assoziation A, 2012, S. 9-22.

2 Siehe etwa die Zeitzeugenberichte in Nguy Vu (Hg.): Flucht über den Ozean des Ostens. Eigenverlag, 2004. Vgl. auch den Artikel „Vietnamese boat people“. Online: http://en.wikipedia.org/wiki/Boat_people (20.01.2014).

3 Siehe DER SPIEGEL: Schwafel, schwafel, 24.09.1979, DER SPIEGEL, 39/1979, S.67-71. Online: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39868888.html (23.08.2013).

4 Vgl. Rupert Neudeck (Hg.): Wie helfen wir Asien oder: Ein Schiff für Vietnam. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1980.

5 Vgl. die Darstellung und Bildserie bei Katja Iken: Gestrandete der Apokalypse. Boatpeople aus Vietnam. SPIEGEL-Online, 01.12.2008. Online: http://www.spiegel.de/einestages/boatpeople-aus-vietnam-a-949685.html (25.08.2013).

6 ] Vgl. hierzu auch die Erinnerungspolitik der südvietnamesischen Exilgemeinden: Viet Thanh Nguyen: My Black April, 04.04.2013. Online: http://diacritics.org/2013/diacriticize-my-black-april (15.12.2013) und Huy Dao: Transnationale Politik von Geschichte, Erinnerung und Lokalität – Vietnamesische Communities in Kalifornien und Berlin. In: Kien Nghi Ha (Hg.): Asiatische Deutsche. Vietnamesische Diaspora and Beyond. Berlin-Hamburg: Assoziation A, 2012, S. 212-225.

7 Josef Joffe: Stehplatz in der Hölle Das Vietnam-Drama geht weiter – Eine Woche auf der Insel Pulau Bidong. DIE ZEIT, 06.07.1979, S. 9-11. Online: http://www.zeit.de/1979/28/stehplatz-in-der-hoelle (20.08.2013).

8 Marion Gräfin Dönhoff: Völkerwanderung des zwanzigsten Jahrhunderts. Das Flüchtlingsdrama in Indochina: Wir müssen helfen. DIE ZEIT, 27.07.1979, S. 1. Online: http://www.zeit.de/1979/31/voelkerwanderung-des-zwanzigsten-jahrhunderts (20.08.2013).

9 Editorial „Hilfe für Flüchtlinge aus Vietnam“. DIE ZEIT, 03.08.1979, S. 1. Online: http://www.zeit.de/1979/32/hilfe-fuer-fluechtlinge-in-vietnam (22.08.2013)

10 Marion Gräfin Dönhoff: In eine neue Heimat. Von Kuala Lumpur nach Hamburg. DIE ZEIT, 17.08.1979, S. 1. Online: http://www.zeit.de/1979/34/in-eine-neue-heimat (22.08.2013).

11 Vgl. Julia Kleinschmidt: Die Aufnahme der ersten „boat people“ in die Bundesrepublik. In: Deutschland Archiv Online, 26.11.2013. Online: http://www.bpb.de/170611 (15.02.2014).

12 Gedenkstein der Dankbarkeit. „Deutschland hat uns das zweite Leben in der Freiheit geschenkt“, 12.09.2009. Online: http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2009/09/gedenkstein.html (24.08.2013).

13 Siehe etwa Olaf Beuchling: Vom Bootsflüchtling zum Bundesbürger. Migration, Integration und schulischer Erfolg in einer vietnamesischen Exilgemeinschaft. Münster: Waxmann, 2003.

14 Siehe Frank Keil: Anschlag auf Flüchtlinge. Der blanke Hass. In: ZEIT Online, 24.02.2012. Online: http://www.zeit.de/2012/09/Anschlag-1980 (20.08.2013).

15 Ausführlicher in Kien Nghi Ha: Rostock-Lichtenhagen – Die Rückkehr des Verdrängten. Heinrich Böll Stiftung, September 2012. Online: http://heimatkunde.boell.de/2012/09/01/rostock-lichtenhagen-die-rueckkehr-des-verdraengten (15.03.2014).

16 Vgl. etwa Khuê Pham: Wer hilft, wird bestraft. ZEIT Online, 29.09.2009. Online: http://www.zeit.de/politik/ausland/2009-09/fluechtlinge-retter-gericht (15.03.2014).

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Die Ankunft der vietnamesischen Boat People

Konjunkturen und Anomalien einer exzeptionellen Flüchtlings- und Integrationspolitik
Karte: hamburg multidimensional
Autor_in Kien Nghi Ha
Zuletzt bearbeitet: 10.01.2021
Weitere Informationen http://asiatischedeutsche.wordpress.com
Global Link (Geografischer Bezug): Vietnam; Malaysia; Italien; Libyen; Tunesien; Ägypten; Algerien; Marokko, Spanien (Global Links Karte zeigen)
Adresse: Cap Anamur-Gedenkstein, Johannisbollwerk 8, Neustadt, 20459 Hamburg
Koordinaten (Lat/Lon) 53.54484/9.973945

Kommentare

Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân

Auf einer Kundgebung am 22. August 2015 forderte die Initiative zum Gedenken an Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân erneut die Umbenennung der Hamburger Halskestraße. Dort wurden die beiden Vietnamesen Opfer eines rassistisch motivierten Brandanschlags. Dieser jährte sich im August 2015 zum 35. Mal. Mehr dazu hier: https://inihalskestrasse.blackblogs.org/category/startseite/
http://www.zeit.de/hamburg/stadtleben/2015-08/rechtsextremismus-tod-vietnamesische-fluechtlinge-jahrestag-paten-von-goldammer-interview

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