Style-Guide für Autor*innen

Sprache, Stil, Fotos und Formatierung

Webmap Hamburg Global ist als Plattform für alle gedacht, die sich für „Eine-Welt-Themen“ interessieren. Euch ist überlassen, ob ihr die Website lieber nur besuchen und die Informationen lesen wollt oder ob ihr selbst Orte anlegen, Texte einstellen und kommentieren wollt. Sollte letzteres der Fall sein, müsst ihr euch registrieren und die Nutzungsbedingungen akzeptieren. Für alle, die Texte selbst schreiben möchten, gibt es hier einige wichtige Hinweise:

Sprache/Stil

Webmap Hamburg Global hat den Anspruch von einem nicht-wissenschaftlichen Publikum verstanden zu werden – auch wenn wir Wert auf Genauigkeit und Quellenangaben in Fußnoten legen. Beim Verfassen der Beiträge bitte auf wissenschaftliche und fremdsprachliche Begriffe, sofern sie vermeidbar sind, verzichten oder sie ansonsten im Text erklären.

Gender Gap und Co.

Außerdem ist es uns wichtig, Ausgrenzungen und Herabwürdigungen zu vermeiden, insbesondere was rassistische, wohlstands-chauvinistische, sexistische, körper-normative, homophobe und antisemitische Aspekte anbelangt. Dies ist in der Sprache, in der Wortwahl, aber auch in der Analyse von Sachverhalten und in der Argumentation zu beachten.

Hier einige Beispiele:

  • Gerne Gender Gap oder das große I verwenden: Statt Arbeitgeber bitte Arbeitgeber_innen oder ArbeitgeberInnen.
    Mit Gender Gap ist die mit einem Unterstrich gefüllte Lücke zwischen maskuliner und femininer Endung eines Wortes gemeint. Der Gender Gap ist ein Mittel der sprachlichen Darstellung aller sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten, auch jener abseits der gesellschaftlich hegemonialen Zweigeschlechtlichkeit, wie etwa Intersexuelle oder Transgender.
  • Bei Bezeichnungen im Singular gerne zwischen Männer- und Frauenbezeichnungen wechseln, also z.B. „ Die Kommissionen zeigen oft kein Erbarmen, selbst wenn sich eine Universitätspräsidentin, ein Chef oder eine Klassenlehrerin für ein Bleiberecht einsetzt.“
  • Wenn möglich, genderneutrale Personenbezeichnungen wählen, z.B. „Studierende“ statt „Studenten“. Bitte die Lesbarkeit des Textes im Auge behalten. Dies macht es manchmal erforderlich, neue Sätze zu bilden.
  • Schwarz/Weiß wird als sozio-politische Kategorie verstanden. Um dies zu verdeutlichen, schreiben wir die Begriffe auch in der Verwendung als Adjektiv groß, z.B. „Im KZ Neuengamme waren auch Schwarze Häftlinge.“ Die Selbstbezeichnung People of Colour meint Menschen mit Rassismus-Erfahrung.
  • Selbstbezeichnungen benutzen, z.B.
    - statt „Aborigines“ die Eigenbezeichnung nach ihren jeweiligen Sprachen wie Koori oder Anangu,
    - statt „Zigeuner“, je nach Kontext, „Roma“, „Sinti“ u.a.
  • „Othering“ vermeiden oder kritisch reflektieren
    Der Begriff „Othering“ bezeichnet den Prozess, sich selbst oder seine soziale Gruppe hervorzuheben, indem bestimmte Merkmale von anderen Menschen oder Gruppen hervorgekehrt, betont, klassifiziert werden. Er beschreibt die Abgrenzung, etwa durch das “Fremdmachen” oder durch den Gebrauch unterschiedlicher Begriffe in der Beschreibung anderer Gruppen, die oftmals durch diesen Prozess erst konstruiert oder manifestiert werden (zum Beispiel: Die einen haben eine Religion, die anderen einen Aberglauben. Die einen haben eine Sprache, die anderen einen Dialekt). Durch das “Othering” beim Sprechen oder in Texten und Filmen kann die eigene “Normalität” oder gar die eigene “Überlegenheit” bestätigt werden. Die Wissenschaftlerin Gayatri Chakravorty Spivak prägte den Begriff für den Prozess, durch den der imperiale oder hegemoniale Diskurs die Anderen bzw. “das im Machtdiskurs ausgeschlossene Andere” konstruierte. Indem ich (vermeintlich) “Andersartiges” als “fremd” klassifiziere bzw. die Differenzen betone, lege ich den Grundstein für ein potenziell hierarchisches und stereotypisches Denken, um mich in meiner Position zu festigen.
  • Gängige Begriffe hinterfragen bzw. neue Bezeichnungen finden. Dies gilt etwa für „Entwicklungsländer“, „Integration“, „Menschen mit Migrationshintergrund“, „Schwarzafrika“ oder den „Türken mit deutschem Pass“.
  • Homogenisierungen vermeiden und hinterfragen
    “In Afrika, wo es sehr heiß ist, gibt es…” So umfassend ist die Aussage nicht korrekt und kann klischeehafte Bilder in den Köpfen vieler Europäer_innen verfestigen.

Passiv meiden und Subjekt bennen
Passivkonstruktionen machen einen Satz schwer lesbar, kompliziert und oft unkonkret: „Der Arbeiterin wurde der Lohn vorenthalten“ sagt weniger aus als „Die Firma Textile Star zahlte der Arbeiterin keinen Lohn“. Oft ist es hilfreich, das Subjekt zu suchen („Wer macht was?“). Also statt: „In Osteuropa wird Land für agrarwirtschaftliche Zwecke aufgekauft.“ lieber: „Die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Kuweit und Agrarfirmen aus Westeuropa kaufen in Osteuropa Land für agrarwirtschaftliche Zwecke.“

Verben pflegen
Substantive, insbesondere steife, die auf -ung, -heit oder -keit enden, machen einen Text tonnenschwer. Sucht Euch plastische Substantive, oder, noch besser, ersetzt sie so oft wie möglich durch ein Verb. Also statt: „Mit der Abschaffung des Amtes war es um die Interessen von Menschen ohne deutschen Pass noch schlechter bestellt.“ lieber: „Um die Interessen von Menschen ohne deutschen Pass war es noch schlechter bestellt, nachdem der Senat das Amt abgeschafft hatte.“

Struktur und Format

Ein Text auf Webmap Hamburg Global beginnt mit einer markanten Überschrift. Es folgt idealerweise ein einleitender Text mit allerhöchstens 1.000 Zeichen, der den Hauptartikel zusammenfasst.
Danach beginnt der Haupttext. Er sollte 12.000 Zeichen nicht übersteigen und wenn möglich kürzer sein. Im Text bitte kein Kursiv, Fettdruck und Unterstreichung.

Zwischenüberschriften

Nach 1.000 bis 1.500 Zeichen sind Zwischenüberschriften sinnvoll. Zwischenüberschriften bitte mit h4 formatieren mit einem Absatz nach oben und unten.

Rechtschreibung

Wir orientieren uns an der „Neuen Rechtschreibung“. Ausnahmen sind u.a. die Gender Gap und politische Begriffe wie etwa „Schwarze Schüler_innen“.

Zahlen

Zahlen bis zwölf ausschreiben.
Ab Tausend erhalten die Zahlen einen Punkt, also statt „1000 Schiffe“ bitte „1.000 Schiffe“

Abkürzungen
Bitte keine Abkürzungen wie z.B. oder u.a. verwenden. Abgekürzte Organisationsnamen bitte vorher einführen: Die Inititiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) wurde vor über 25 Jahren gegründet. Die Website der ISD lautet: www.isdonline.de

Zitate

Bitte Zitate hervorheben. Dazu gibt es das Element “blockquote” bzw. in Textile Syntax “bq.”.

Absätze

Richtig Absätze (mit einer Zeile Abstand) strukturieren den Text in Blöcken. Im Buchdruck wäre das eine Sünde, im Web erleichtert es die Unterscheidung von Texteinheiten. Absätze erreicht ihr im Editor mit einer Leerzeile zwischen den Absätzen.

Anführungszeichen

Bitte die deutschen („Hallo!“) Anführungszeichen und nicht die französischen (»Hallo!«) verwenden.

Fußnoten

Bibliographische Referenzen und Links werden in Fußnoten vermerkt. Sobald eine Fußnote angelegt wird, erscheint automatisch die Überschrift “Fußnote”.

  • Links bitte vollständig und mit Abrufdatum angeben. Also z.B. http://www.bildungsbuero-hamburg.de , abgerufen am 7.11.2017
  • Bibliographische Referenzen bitte nach folgendem Format angeben: Felicitas Becker und Jigal Beez (Hg.): Der Maji-Maji-Krieg in Deutsch-Ostafrika 1905–1907. Ch. Links Verlag, Berlin 2005

Fotos

Wenn ihr Bilder hochladen wollt – worüber wir uns sehr freuen! -, müsst ihr die Rechte der Bilder haben oder diese Rechte selbst eingeholt haben.
Die Fotos sollten eine Auflösung von rund 1024 × 768 pixel haben, aber nicht größer als 3 oder 4 MB Speicher benötigen.

Übrigens: Im Editor sind die wichtigsten kurzen Formatierungsbefehle (Textile Syntax) im Spickzettel erwähnt. Dieser ist rechts unter dem Textfeld verlinkt (nur bei Teaser und Text).